Donnerstag, 25. April 2024

Klopapier-Challenge 2020

Jahreshauptversammlung - Wehrführung bestätigt, neuer Vereinsvorstand gewählt

 

Am vergangenen Samstag wurde im Feuerwehrgerätehaus die diesjährige Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hirschhorn – Mitte mit ihrer Einsatzabteilung und ihrem Verein abgehalten. Da in diesem Jahr nach fünfjähriger Amtszeit Neuwahlen anstanden, hatte die vorher angekündigte Tagesordnung nicht minder als 27 Tagesordnungspunkte – aber um eines vorwegzunehmen, sie endete nicht in einem zeitlichen Marathon.

Die große Verbundenheit der Floriansjünger mit ihrer Wehr kam im starken Besuch der Versammlung zum Ausdruck. Der gesellschaftliche Stellenwert der Hirschhorner Feuerwehr fand seinen Niederschlag in der Gästeliste: neben Bürgermeister Rainer Sens auch die drei Fraktionsvorsitzenden Martin Hölz (Profil, gleichzeitig stellvertretender Stadtverordnetenvorsitzender), Max Weber (SPD, selbst Feuerwehrmann) und Harald Heiß (CDU). Kreisbrandmeister Günther Frömel und Kreisjugendfeuerwehrwart Lutz Machleid kamen von der nächsthöheren Ebene an den Neckar.

In seinem Rückblick auf 2014 nannte Marco Albert 35 Brandeinsätze mit 622 Arbeitsstunden. Übertroffen wird diese Zahl aber von der technischen Hilfeleistung: 78 Einsätze mit 824 Stunden. Insgesamt, so Wehrführer Albert, ergebe dies 113 Einsätze mit knapp 1500 Einsatzstunden. Durch die Wintereinbrüche und verschiedenen Hochwasser sicherlich eine sehr hohe Zahl an Einsätzen, die im vergangenen Jahr zur Sicherheit der Hirschhorner Bürger geleistet wurden. Bei Tagesalarmstärke, Ausrüstung und Fahrzeugen fand Wehrführer Albert kritische Schlagworte: erneut verschlechtert, nicht immer gewährleistet und entspricht nicht mehr dem Stand der Technik, lautete sein Fazit. Da in diesem Jahr wieder der technische Prüfdienst anstehe, werde dies sicherlich ein ernst zunehmendes Thema in 2015 werden.

Natürlich durfte das Thema Anbau Feuerwehrgerätehaus nicht fehlen. Dessen Erweiterung stand eigentlich auf der städtischen Bearbeitungsliste in diesem Jahr, alle politischen Gremien stimmten hier einer Notwendigkeit bereits zu. Doch durch den Gewerbesteuereinbruch werden derzeit alle Investitionen in Frage gestellt und neu betrachtet. Wehrführer Albert machte deutlich, dass es sich um „ein städtisches Gebäude für die städtische Pflichteinrichtung Feuerwehr“ handle. Der Missstand und somit die fehlende Sicherheit für Einsatzkräfte und insbesondere die Jugendabteilung sei seit Jahren bekannt gewesen, die Wehrführung habe immer wieder darauf hingewiesen. „Wenn wir jetzt nicht anbauen, bauen wir wahrscheinlich nie mehr“, befürchtet der Wehrführer. Die Feuerwehr mit ihren aktiven Mitgliedern und ihren vielen Kindern und Jugendlichen dürfe nicht Leidtragende in Bezug auf die Finanzsituation sein.

In den nächsten Jahren „werden wieder viele Einsätze und Aufgaben auf uns alle warten“, schloss Albert. Nur dem gemeinsamen Einsatz aller würden diese zu bewältigen sein. Seine Bitte: „Gebt euch einen Ruck und lasst uns als Team durchstarten“. Seine Hoffnung: „den schon lange angesprochenen Arbeitskreis zwischen Feuerwehrführung und Vertretern der Stadt und Fraktionen zu gründen“. Die Tätigkeitsberichte des Jugendwartes und der Bambinigruppe schlossen den ersten Teil der Jahreshauptversammlung ab und man ging in die entsprechende Neuwahl der Wehrführung.

Die alte Hirschhorner aktive Feuerwehrführung der Einsatzabteilung ist auch die neue: In der Versammlung wurde der bisherige Wehrführer Marco Albert einstimmig in seinem Amt bestätigt, sein Stellvertreter Josef „Joe“ Beisel ebenfalls mit sehr großer Mehrheit wiedergewählt. Beide bekleiden auch weiterhin die Ämter des Stadtbrandinspektors bzw. seines Stellvertreters.

Der Wehrführung unterstützend zur Seite gestellt wurden in den technischen Ausschuss der Einsatzabteilung Christian Albert, Thomas Ginthum, Hans Pfisterer, Karl Satter, Max Weber und Michael Siefert gewählt. Vertreter der Alters- und Ehrenabteilung bleibt Heinz Albert.

Neben den Wahlen war die Versammlung auch von Ehrungen für langjährige Zugehörigkeit und ehrenamtliche Jugendarbeit geprägt.

Vom Hessischen Ministerium des Innern wurde für 25 Jahre aktive Dienstzeit Torsten Albert durch Kreisbrandmeister Frömel geehrt. Dieser zeichnete auch vier Feuerwehrleute für langjährige Verdienste im Ehrenamt aus: Robert Schöbel (zehn Jahre), Oliver Hammerschmidt (30 Jahre) sowie Josef Beisel und Jürgen Ehret (40 Jahre). Kreisjugendfeuerwehrwart Machleid nahm die Ehrungen der hessischen Jugendfeuerwehr vor. Die bronzene Florian-Medaille erhielten Daniel Pfisterer, Karin Pfisterer, Robert Schöbel und Marcella Walter-Gleich. Die silberne Florian-Medaille ging an Mario Schatzer für seine langjährige Tätigkeit als Jugendwart.

Geehrte Feuerwehrkameradinnen und -kameraden   Geehrte Feuerwehrkameradinnen und -kameraden

Vor der Entlastung und der Neuwahl des Feuerwehr-Vereinsvorstands bedankte sich Marco Albert auch im Namen seines Stellvertreters Josef Beisel für die Unterstützung während der vergangenen 15 Jahre. Da beide nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung standen, wurde der Vereinsvorstand neu gewählt. Mit großem Zuspruch der Mitglieder wurde Tim Pfisterer als Vorsitzender und Mathias Krusch als sein Stellvertreter als neue Gesichter des Vereins gewählt.

Die Zusammensetzung des weiteren Vorstands bleibt konstant, nach der Wahl von Pfisterer und Krusch wurde Torsten Albert von der Versammlung zum Schriftführer bestätigt. Rechnerin bleibt Karin Pfisterer, weitere Beisitzer des Vorstands sind Hans Pfisterer, Markus Raule und Max Weber. Vertreter der Alters- und Ehrenabteilung ist Heinz Albert, Kassenprüferinnen für das Jahr 2015 sind Sabrina Liebig und Marcella Walter-Gleich.

Durch die Wahl zum Vorsitzenden übernahm Tim Pfisterer danach von Marco Albert die Weiterführung der Versammlung und führte durch den Rest des Abends.

Die drei Fraktionsvorsitzenden betonten in ihren Grußworten die große Verbundenheit zwischen Feuerwehr und Stadt. In der Frage des Feuerwehrgeräteanbaus hoben SPD und Profil die Notwendigkeit auch bei schlechter finanzieller Lage hervor. Seitens der CDU wurden Bedenken geäußert, ob er angesichts der Haushaltssituation machbar sei. Jedoch mache man sich die Entscheidung nicht leicht und werde in den nächsten Wochen und Monaten im Rahmen des neuen Haushaltsplanes Mittel und Optionen betrachten. Eine finale Entscheidung wird dann der Stadtverordnetenversammlung obliegen.

Ein „klares Bekenntnis“ zum Anbau gab es von Bürgermeister Rainer Sens. Zwar gehe es um eine stolze Summe, „aber der Bau ist nicht billiger zu haben“. Er wolle das Vorhaben von den anstehenden Kürzungen ausnehmen, gleichzeitig „so sparsam wie möglich vorgehen“. Kooperationen mit umliegenden Wehren müsse man in Zukunft verstärkt nutzen, so der Bürgermeister. Er lobte das ehrenamtliche Engagement in der Feuerwehr als „Gemeinsinn in seiner reinsten Form“. Sie sei „ein Teil der Stadt“, ohne sie seien viele Aktivitäten gar nicht denkbar. Außerdem bestätigte er die Bestellung des notwendigen Katastrophenschutzfahrzeuges, welches als Ersatzbeschaffung für ein altes Fahrzeug im Jahr 2016 mit Fördermittel, städtischer Beteiligung und weiteren Spendenaufrufen an die Hirschhorner Bevölkerung angeschafft wird.

Nach etwa 2 ½ Stunden und den finalen Grußworten konnte die diesjährige Jahreshauptversammlung durch den neuen Vorsitzenden Tim Pfisterer mit dem Leitspruch der Feuerwehr: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ beendet werden.

Neue Wehrführung und Vereinsführung mit Gästen   Neue Wehrführung und Vereinsführung mit Gästen

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